BWV 026 Ach wie flüchtig, ach wie nichtig
1. Choeur

Ach wie flüchtig, ach wie nichtig
Ist der Menschen Leben !
Wie ein Nebel bald entstehet
Und auch wieder bald vergehet,
So ist unser Leben, sehet !
2. Air Ténor

So schnell ein rauschend Wasser schießt,
So eilen unser Lebenstage.
Die Zeit vergeht, die Stunden eilen,
Wie sich die Tropfen plötzlich teilen,
Wenn alles in den Abgrund schießt.
3. Récitatif Alto
Die Freude wird zur Traurigkeit,
Die Schönheit fällt als eine Blume,
Die größte Stärke wird geschwächt,
Es ändert sich das Glücke mit der Zeit,
Bald ist es aus mit Ehr und Ruhme,
Die Wissenschaft und was ein Mensche dichtet,
Wird endlich durch das Grab vernichtet.
4. Air Basse 
An irdische Schätze das Herze zu hängen,
Ist eine Verführung der törichten Welt.
Wie leichtlich entstehen verzehrende Gluten,
Wie rauschen und reißen die wallenden Fluten,
Bis alles zerschmettert in Trümmern zerfällt.
5. Récitatif Soprano
Die höchste Herrlichkeit und Pracht
Umhüllt zuletzt des Todes Nacht.
Wer gleichsam als ein Gott gesessen,
Entgeht dem Staub und Asche nicht,
Und wenn die letzte Stunde schläget,
Daß man ihn zu der Erde träget,
Und seiner Hoheit Grund zerbricht,
Wird seiner ganz vergessen.
6. Choral
Ach wie flüchtig, ach wie nichtig
Sind der Menschen Sachen !
Alles, alles, was wir sehen,
Das muß fallen und vergehen.
Wer Gott fürcht', bleibt ewig stehen.